Brief von Heinz Grill zum Seminar im Mai 2016 an die Kursteilnehmer

Liebe Teilnehmer, Freunde und Interessierte

 

Zwei Kurse im rhythmischen Zusammenwirken, zum Geistigen Schauen und zu einem

medizinischen Thema, haben im Mai erfolgreich stattgefunden. Obwohl der medizinische Kurs von einer sehr fachspezifischen Forschungsarbeit motiviert ist, konnten einige wenige Argumente des Geistigen Schauens in die Erfahrung gebracht werden.

 

Beide Kurse hatten ein relativ nah verwandtes Thema: die Marskräfte, also diejenigen kosmischen Lichteinflüsse, die einerseits eine Loslösung, eine Strukturauflösung, eine Bewusstheit in Gedanken und Sinnen fördern und auf der anderen Seite den Eisenprozess im Leibinneren stabilisieren. Die gelungenen Bewusstseinsprozesse nach Außen schenken in der Folge in der menschlichen Physiologie eine gesunde Grundlage und dies vor allem in der regulierenden, ausgleichenden und inkarnationsfördernden Funktionalität des Eisenmetalls im Blute.

 

Für das Studium zu übersinnlichen Erkenntnissen sind zwei wesentliche Prozesse voneinander unterscheidbar. Der erstere ist der sicher bekannteste und wird allgemein häufig nahezu automatisch praktiziert, das ist das Studieren von Gedankeninhalten aus verschiedenen geisteswissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen oder auch künstlerisch verfassten Schriftquellen. Dieses Lesen und Studieren in den verschiedenen Quellenschriften benötigt jedoch eine zweite Aktivität, die sehr ungewöhnlich ist und deshalb für die höhere

Erkenntnisbildung unbedingt erwähnt werden sollte: der Übende nimmt sich Beobachtungen und Gedankeninhalte nach bestmöglicher Wahl vor und lässt diese in der Konzentrationsübung in der Vorstellung frei vor sich platziert, er lässt sie, indem er sie intensiv wahrnimmt, wirken. Am besten könnte man sagen, er lässt denkend den Gedankenurgrund im Bewusstsein gegenwärtig, bis dieser sich mit seinem erweiterten Wahrheitsgehalt offenbart.

 

Bei beiden Kursen war es unübersehbar, dass viele Teilnehmer sich in dieser Disziplin der

Konzentration relativ schwer orientieren können, dass sie sich leicht in Assoziationen oder bisher gesammeltes Wissen zurück flüchten und dadurch den Moment der sogenannten Äthererkraftung (den sogenannten rückstrahlenden Äther) nicht in die Geburt führen können. Das Thema, das beim Geistigen Schauen gegeben war, das fünfte Zentrum, das visuddha cakra, die sechzehnblättrige Lotusblüte entfaltet sich, indem das Bewusstsein vom Leibe frei in der Konzentration gehalten werden kann, in völliger Präsenz, unabhängig von den Zugriffen des schnellfertigen übergreifenden Willenspotentials und schließlich auch frei von zu frühen intuitiven Gedankenkombinationen.

Obwohl diese Konzentration mit dem sechsten Zentrum korrespondiert, ist die Präsenz des Bewusstseins mit klarer Aufgerichtetheit und Wachheit und - wie wir beim Medizinischen Kurs sagten- mit bewusst eingehaltenen Unterbrechungsphasen gegenüber den wohlbekannten Gewohnheitsreaktionen des Gemütes, eine grundsätzliche Voraussetzung. Der Intellektualismus oder das emotionale Ergreifen der Gedankeninhalte wird bewusst für Momente unterbrochen, sodass eine Bewusstheit für die Sache und deren Gegenwärtigkeit eintreten kann. In dieser Disziplin liegt jene Kraft des Mars, die nach innen zum Leib hin stabilisiert und nach Außen gegenüber dem Nervensinnessystem die Wachheit und Präsenz fördert.

 

Als Aufgabe für die Teilnehmer des Geistigen Schauens erscheint es mir zur persönlichen

Lernentwicklung sehr sinnvoll, beispielsweise in einer guten Seite, diesen Prozess, wie die

Erkenntnisse durch die Übung entwickelt werden, niederzuschreiben. Welche Reaktionen des

Gemütes sind zu meiden und welche sind in jeder Weise durchzuhalten und zu fördern? Das

Niederschreiben dieser Konzentrationsbildung in der Übung sollte dazu führen, dass alle Abläufe in der Erkenntnisarbeit flexibel und zu jeder Zeit anwendbar sind.

 

(Hier erfolgen fachliche weiterführende Gedanken von Heinz Grill für die Mediziner, die hier weggelassen wurden.)

Das Zusammentreffen in den Kursen halbjährlich erachte ich als eine sehr wesentliche erbauende Arbeit und hoffe, dass sie in der Zukunft weiterhin in regsamer Teilnahme gelingt. Ich habe der Einfachheit halber diese Ausführungen über das Geistige Schauen und den Medizinischen Kurs zusammengenommen, da sie im Thema durchaus von gegenseitigem Interesse sein können.

 

Mit besten Wünschen

Heinz Grill