Zusammenfassung Oktober 2015
Studien über das Wesen des Lichtes und die Entwicklung des menschlichen Bewusstseins
Das Thema des Seminares „geistiges Schauen“ vom 2.- 4. Oktober unter der Moderation von Heinz Grill war das visuddha cakra, das fünfte Zentrum. Aus welcher Stofflichkeit besteht es und welche Bedeutung hat es? Weiterhin sollten astrale Einflüsse im Licht und ätherische Lichtqualitäten unterschieden werden.
Zu Beginn machte Heinz Grill auf die Arbeitsweise dieses Kurses aufmerksam, indem er betonte, dass es nicht darum geht, Informationen über das Thema zu sammeln, sondern unmittelbar darauf zuzugehen und das fünfte Zentrum in der Arbeit zu erschauen. Wir würden schon in diesen Tagen ein erstes Empfinden dafür entwickeln- was tatsächlich dann auch eingetreten war.
Bei der gesamten Arbeit im Kurs liegt ein Menschenbild zugrunde, das davon ausgeht, dass die sieben cakren des Menschen (oder auch Energiezentren genannt) mit den sieben Planeten auf verborgene Weise zusammenhängen und in diesen Planetenwesen bereits die Qualität der hohen Fähigkeiten, die moralische Substanz lebt. Von daher spricht man auch in der Geisteswissenschaft von den Wesen des Mars. Diese hohen Wesen möchten sich im Menschen ausdrücken und auch der Mensch sehnt sich im Inneren nach einer Entwicklung zur Vollkommenheit. Will er z.B. die Fähigkeiten des fünften Zentrums entwickeln, so studiert er die geistig-seelischen Wesen der Marsregion und ihre Ausdrucksweise anhand geisteswissenschaftlicher Schriften.
Wie kann man ein Objekt „erschauen“ und wie offenbart es sich?
Im Kurs wurde der genaue Aufbau einer Erkenntnisübung wiederholt und erste Antworten gesucht, den doch geheimnisvollen metaphysischen Vorgang der höheren Erkenntnisgewinnung exakt zu beschreiben.
Wichtig ist, dass das zu betrachtende Objekt im Außen bleibt (etwa wie ein Bild an der Wand, dem man sich gegenüber stellt), d.h. man stellt es immer wieder bewusst vor sich hin und betrachtet es und hält vorschnelle Aussagen zurück.
Außerdem benötigt es einen Gedanken, der der Wahrheit des Objektes entspricht. Beispielsweise legen wir einen Gedanken zum Lichtäther zugrunde, wenn wir diesen erschauen wollen. Dies macht die Logik der Übung aus. Bei anhaltender Aufmerksamkeit auf das Objekt entsteht ein rückstrahlender Äther, man kann sagen, dass das Objekt auf den Übenden zu kommt, es sich durch eine Empfindung ausspricht.
In der Wahrnehmung durch die Sinne kann zunächst das Objekt nur sinnlich also in seiner äußeren Erscheinung wahrgenommen werden. Wir sehen z.B. nicht, wie ein Lichtäther wirkt, da der Äther nichts Sinnliches, also nichts Physisches ist, was mit dem Auge gesehen werden kann. Das bedeutet, dass der Übende für eine höhere Erkenntnis auch etwas „Höheres“ entwickeln muss, als es die physischen Organe sind.
Dies geschieht in der Übung dadurch, dass er sich die Vorstellungen, die dem Objekt aus geisteswissenschaftlicher Sicht zugrunde liegen, richtig aufbaut. Will zum Beispiel jemand den Ätherleib schauen lernen, so muss er von den Aussagen zum Äther ausgehen und dazu fundierte Vorstellungen aufbauen.
Durch dieses genaue Bilden der Vorstellungen und Fragen oder Gedanken schafft der Übende etwas, was vorher nicht vorhanden war. Der Gedanke bewirkt eine Äthererkraftung, es wird wie ein zusätzlicher Äther geschaffen und da er logisch mit dem Objekt zusammen hängt und durch die Aufmerksamkeit intensiv entsteht, kann das Objekt zurückstrahlen. Es entsteht der rückstrahlende Äther, dieser „bringt“ dem Betrachter das Objekt nahe. In diesem Moment, wenn der rückstrahlende Äther entsteht, kommt das Nervensystem zur Ruhe und es entsteht eine Ordnung.
Die weiterführende Frage entstand: Woher kommt dieser rückstrahlende Äther? Auch hier liegt in der genauen Beantwortung dieser Frage eine Qualität des fünften Zentrums, die sich in der anschaulichen und konkreten Beschreibung zeigt, sodass auch ein Dritter die Gedanken gut nachvollziehen kann. Es wäre zu ungenügend und zu wenig in die Tiefe gehend, wenn man nur antworten würde: „Er kommt aus dem Objekt.“
So entstanden die Fragen: Kommt dieser sogenannte rückstrahlende Äther aus dem Objekt, war er also vorher schon dort oder kommt er aus dem Betrachter?
Kommt er aus dem physischen Objekt selbst oder mehr aus dessen geistigen „Urbild“? Und was bewirkt das Entstehen des rückstrahlenden Äthers für den Betrachter und für das Objekt?
Bestand er vorher schon oder wird er in der erst Übung gebildet? Und wie sind die Bögen, die in der gelungenen Übung entstehen und die man hellsichtig schauen kann, mit dem Engel im Zusammenhang?
Die Bemühung in den Übungen des geistigen Schauens liegt vor allem darin, dass wir das Objekt wirklich frei anschauen und es nicht mit Interpretationen, Assoziationen usw. beladen, d.h. der Betrachter achte sehr genau auf alles, was ihm in der Betrachtung kommt und unterscheidet sehr genau, woher es kommt. So fragt er sich, woher nun ein Gefühl kommt, wenn er eine Sache betrachtet: Kommt es aus dem Objekt oder aus ihm? Diese Unterscheidung ist eine Fähigkeit des fünften Zentrums.
Das Objekt spricht sich nämlich genau dann aus- und darin liegt eine gewisse Heiterkeit- wenn wir es genügend von uns selbst befreit haben.
Das Aussprechen des Objektes
Mit einer Geste, die wir auch bewusst ausführten, wurde das Offenbaren des Objektes deutlich. Wir legten alle Fingerspitzen wie auf einem Punkt zusammen. Diese Geste versinnbildlicht die Konzentration in der Übung. Dann öffnen bzw. lösen sich alle Finger zu einer weiten, sich öffnenden Geste in schönen Bögen, die zum Betrachter gerichtet sind nach rechts und links.
Dieses Öffnen und Offenbaren des Objektes nannte Heinz Grill auch als eine Bewegung, in der eine Freiheit entsteht. Diese Bögen sind nach Aussage von Heinz Grill die Engelsflügel, denn es kommt, esoterisch ausgedrückt, der Engel dem Menschen entgegen.
Daran bemerkten wir die konkrete geistige Wirkungsweise, wie es denn geschieht, dass die höheren Kräfte wirken können und wie genau sie sich zeigen. Heute sagt man zu schnell: „Das macht der Engel.“ Aber man hat keine konkreten Vorstellungen davon, was genau geschieht. Für das weitere Erforschen wurde die Frage angeregt, wie die sich gestaltenden Bogenformen im Sinne einer metaphysischen Bewegung erklärt werden können.
Gewöhnlich verlaufen Begegnungen unter Menschen nicht frei, entweder man steht dem Mitmenschen zu fern und flieht der Begegnung oder zu nahe, sodass man verwickelt ist. Die gewöhnliche Anschauung ist heute so, dass man sagen würde: „Nun, da muss man den gesunden Mittelweg finden. Nicht zu nahe und nicht zu fern.“ In diesem Ansatz kann aber die Freiheit nicht geboren werden, es wäre eine passive Mitte. Der Mensch muss die Freiheit durch seine Bemühung um das wirklich Schauen des Anderen herstellen, d.h. er muss mit Hilfe des Bewusstseins den Gedanken schaffen und bewahren lernen und wird durch diese Aktivität des Bewusstseins dem Anderen oder auch der Sache freier begegnen.
Diese Wahrheit kann man in der Skulptur von Rudolf Steiner „Der Menschheitsrepräsentant“ erkennen. Der Mensch hält die Mitte zwischen zu einer gewissen Weltenflucht (der luiziferische Einfluss) und zu einer zu starken Verhaftung an die Welt (der ahrimanische Einfluss), aber dass er dabei eine Arbeit vollbringt, sieht man an seiner gewölbten Stirn, die Ausdruck seiner Gedankentätigkeit sein könnte.
Es sei hinzugefügt, dass aber gerade dieser Zusammenhang der freien Begegnung und der Aktivität des Bewusstseins bis zur tiefen, eigenen Erkenntnis führen sollte. Diese Arbeit wird den Kurs weiter begleiten.
Man tritt in Beziehung zu einer Sache- schafft aber gleichzeitig die größte Freiheit
Dies drückt ein Ideal des visuddha cakra aus, denn der Mensch möchte in Beziehung treten und dabei eine Freiheit für andere schaffen. Er möchte nicht mit seinen Bindungen in Beziehung treten. Diese Sehnsucht erwacht etwa mit 29 Jahren.
Zur Ermutigung forderte uns Heinz Grill auf diesen Prozess des In-Beziehung-Treten und eine größte Freiheit schaffen, gut zu verstehen, zu studieren und anzuwenden. Man sollte ihn gut erklären können. Selbst wenn wir noch nicht hellsichtig werden, bringt derjenige im nachtodlichen Leben einen wertvollen moralischen Teil in die geistige Welt.
Die Qualitäten des fünften Zentrum (visuddha-cakra)
Eine fundierte Grundlage, um das fünfte Zentrum zu erkennen, bieten die acht Eigenschaften zur Ausbildung der 16-blättrigen Lotusblume am Kehlkopf von Rudolf Steiner. („Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten“, im Kapitel: „Über einige Wirkungen der Einweihungen“)
Wenn der Übende das 5. Zentrum sehen möchte, kann er nicht einen anderen anschauen mit der Frage, wie es bei ihm aussieht oder wie es entwickelt ist. Er benötigt Kriterien, die der Sache auch entsprechen. So ist es eine gute Grundlage, sich über diese acht Eigenschaften konkrete Vorstellungen zu bilden.
So ist z.B. das rechte Reden von Rudolf Steiner genannt. In der Arbeit wurde deutlich, dass diesem Zentrum eine differenzierte, plastische, beschreibende und nicht moralisierende Sprache eigen ist. Wenn wir uns ganz konkret eine Vorstellung über diese Sprache aneignen, Texte studieren, in denen wir diese Sprache finden oder auch gegenteilige Beispiele studieren, so beginnen wir, den Äther für dieses Ideal heranzuziehen, da wir es immer wieder in der Vorstellung schaffen.
Ein weiterer Inhalt, mit dem man dieses cakra studieren kann, ist die Aussage von Rudolf Steiner: „Wer das 5. Zentrum entwickelt hat, strahlt schöne Farben aus.“ (Dies wird im genannten Kapitel weiter erläutert) Heinz Grill verwies darauf, dass hier ein Inhalt ausgesagt wird und meist dieser Satz zu schnell überlesen wird.
Rudolf Steiner beschreibt auch ein „Seelenlicht“, welches bei der Entwicklung dieses cakras am Kehlkopf übersinnlich wahrnehmbar wird. Günther P. warf die Fragen auf, ob nun dieses Seelenlicht, diese Seelensubstanz ein ätherisches oder astrales Licht ist und legte bei der Erforschung dieser Frage die Grundvorstellungen über das Ätherische und über das Astralische zugrunde. Dieser Beitrag war recht wertvoll, weil er das exakte, differenzierte Vorgehen und besonders auch das exakte Fragen betonte, welches im geistigen Schauen grundlegend ist.
das Erleben der Marsregion im Nachtodlichen
Ein weiteres Merkmal des fünften Zentrums bzw. auch der Marsregion ist die persönliche Verantwortungsübernahme. Wenn der Mensch verstorben ist und die Seele sich in die Marsregion ausdehnt, dann kann sie sich nicht mehr entschuldigen, wenn er beispielsweise einem falschen Meister oder einer schlechten Lebensgewohnheit gefolgt ist, denn er wird sich seiner wirklichen, im Inneren befindlichen Verantwortung bewusst. Das Selbstbewusstsein des Menschen kann durch den Mut zum eigenen Denkprozess wachsen. Es ist eine Fähigkeit dieses Zentrums, dass der Mensch gerade durch den Denkprozess Glaubenssätze, Lehren und Konfessionen auf die Richtigkeit überprüfen kann, erkennt und ordnet. Ist diese Fähigkeit im Leben entwickelt, dann bringt die Seele dieses „Seelenlicht“ als eine Substanz in die Marsregion. (Hier sei auf die Ausführungen zum visuddha cakra in: „Die Seelendimension des Yoga“ von Heinz Grill verwiesen, S. 58)
Auf die Bedeutung, dass der alte Einweihungsweg, wie er in der Taufe des Johannes ausgedrückt wird, heute nicht mehr gültig ist und der christliche Weg der ist, dass der Mensch mit eigener Verantwortung einen Erkenntnisweg geht, wies Heinz Grill in diesen Zusammenhang hin. Heute kann der nach Erkenntnis Suchende nicht mehr sagen: „Ich bin ein Schüler von…“, sondern es ist wahrheitsgemäßer, wenn er beispielsweise sagt: „Ich gehe auf diese Gedanken zu, weil ich durch sie eine freiere und aufbauende Beziehung zu den Menschen finde.“
Das differenzierte Anschauen übten wir anhand eines Textbeispiels. Der kleine Text wurde mit folgenden Fragen angeschaut:
– Wie ist die Beziehung zwischen den Sätzen?
– Wie ist der Hauptgedanke? Besitzt der Text einen Gedanken?
– Was empfinden wir beim Lesen?
– Kommen die Gefühle vom Text oder aus uns selbst?
– Ist der Text erweiterungsfähig?
Interessant war die gute Belebung der Teilnehmer. In der Bemühung um ein differenziertes und genaues Hinschauen und um das Erkennen der Aussage des Textes, ohne zu früh etwas zu interpretieren, verflog alle Müdigkeit und eine Wachheit war deutlich spürbar.
Welche Voraussetzungen sind nötig, dass die Idee oder die Erkenntnis in den Raum tritt?
Stefan K. führte uns eine bekannte Situation vor Augen, in der ein Redner oder ein Lehrer durch eine unerwartete Äußerung provoziert wird und nun nicht weiß, wie er günstig reagieren soll. Soll der Lehrer oder Redner die Äußerung scharf zurückweisen? Sollte er sich einfach eine „dicke Haut“ zulegen? Oder liegt die Antwort in einer Methode für solche Fälle, die man auf einer Fortbildung erlernen kann? Oder liegt sie in einem angelegten Erfahrungsschatz? Wo liegt die souveräne Antwort? Wo liegt die ersehnte glückliche Reaktion? Liegt sie in der Person selbst oder befindet sie sich außerhalb, in einem gedachten Ideal? Und wie findet diese glückliche Antwort, die Idee zu der Person? Der Betreffende kann sich in dieser Situation nun nicht zehn Minuten eine Selbstbesinnung einräumen. Stefan Kurth machte in seinem Vortrag dabei auf eine sehr interessante Textstelle aus dem Pädagogikbuch („Die Signaturen der Planeten und die seelisch-geistige Entwicklung in der Pädagogik“ von Heinz Grill, S.100) aufmerksam. Hier wird beschrieben, wie die ungeschulten Sinne immer auf ein Vergangenes blicken. Schauen wir auf einen Baum, so gehört dieser bereits der Vergangenheit an. Das Bewusstsein ist noch nicht schöpferisch tätig. Es vermag noch nicht, das Werdende wahrzunehmen.
So wurde ganz besonders noch einmal die Frage lebendig, welche Voraussetzungen nötig sind, damit z.B. dem Betreffenden doch etwas Weiterführendes einfällt, eine Reaktion, die auch eine Freiheit schafft, in der sich ein Ideal ausdrücken kann.
In dieser Fragestellung liegen schon die Differenzierung und eine Vorstellung über die Sache bei dem Fragenden. Wenn wir fragen würden: „Wie geht es, dass das Neue hinein kommt?“, wäre diese Fragestellung zu undifferenziert und deutet eher an, dass es sich hier um eine Methode handeln würde oder dass der Fragende keine genauen Vorstellungen über das Neue hat.
Sie hängt mit der von Heinz Grill gestellten Frage für die persönliche Arbeit des Einzelnen zusammen: Wie entsteht der sogenannte rückstrahlende Äther in der Konzentrationsbildung? Welche Voraussetzungen sind notwendig, damit der rückstrahlende Äther langsam in sein Entstehen findet?
Der Mensch muss Ideen zu Idealen formen, denn damit schafft der nach Entwicklung Strebende ein immer konkreter werdendes Bild eines bestimmten Ideals (z.B. dasjenige des 5. Zentrums) und damit eine Substanz. Diese hat dann eine Existenz und kann dann in der Situation eintreten, es kommt dem Menschen dann etwas entgegen, woran er immer gearbeitet hat und arbeitet. Es kann nicht etwas wie ein helfender Gott kommen, wenn nichts vorher gebildet wurde. Heinz Grill fragte, wenn wir z.B. in einer solchen Situation, in der wir eventuell provoziert werden, wie ein Stoßgebet zu den Göttern richten würden (wie man sich das oft so vorstellt), an was richten wir das Gebet? Es sind die Gedanken, die gebildet wurden, diese sind die Götter.
Dies ist insofern grundlegend, weil heute der Mensch auf immer bessere Methoden hofft oder auf Gebete, aber gerade die eigene schöpferische Arbeit, also das Bilden von Vorstellungen eines idealen Auftretens, einen Äther schafft, der mit dem Ideal in tiefem Zusammenhang steht und das Ideal wieder durch Ätherkräfte auf den Menschen zurückstrahlen kann. Über diesen Vorgang sollte sich der geistig Strebende eine genau Vorstellung bilden.
Hier deutete sich an, welche Bedeutung die eigene Zielsetzung hat. Nimmt der Übende sich nicht täglich Ziele vor, können die Ideale nicht erkraften und dem Menschen entgegen kommen. Man könnte sich die Aussage anschauen, die heute gar nicht so selten ist: „Ich habe genügend Probleme, also bin ich.“ (statt: „Ich denke, also bin ich.“)
Der beschriebene Mut zur eigenen Führung des fünften cakra kann nur entstehen, wenn der Mensch sich Ziele im inhaltlichen Sinn setzt. Durch die Ziele und die Bemühung, sie zu verwirklichen, erhält der Mensch Inhalte für das Dasein. Seine Probleme sind eigentlich kein Inhalt. Für die weitere Arbeit wurde besonders angeregt, genau darzustellen, welche Bedeutung die Zielsetzung hat.
Wie kommt dem Studierenden das Objekt entgegen?
Das Entgegenkommen von Gedanken oder einer Person wurde auch sehr anschaulich in einem Vortrag von Ludwig M. Er hatte sich ausführlich mit dem Philosophen Descartes beschäftigt und ihn in seinem Ringen um den Erkenntnisvorgang dem Publikum nahe gebracht. Descartes hatte erkannt, dass im Erkenntnisprozess der Mensch eine entscheidende Rolle spielt („Ich denke also bin ich.“) und hatte sich damit der Kritik der Kirche zugezogen. Heinz Grill regte die weitere Erforschung an, wie die Gedanken mit einem interessierten Zugehen auf eine Person oder auf einen Text auf den Strebenden wieder zurück wirken.
Es wurde von den Teilnehmern empfunden, dass die Prozesse, die auf metaphysische Weise geschehen, tiefgründig studiert werden müssen und genauestens wiedergegeben werden sollten, damit sich auch in jedem Einzelnen immer konkretere Vorstellungen bilden und durch diese Arbeit jeder individuell in eine selbstständige schaffende Tätigkeit gelangt.
Diese Arbeit der genauen Ausarbeitung wurde dann noch von Heinz Grill einen Tag später durch verschiedene Fragestellungen angeregt.
Anna Volk