Kurs Geistiges Schauen vom 7.-9. September 2018 am Tennosee
zusammengefasst von Ulrike Sallaberger
Bei der vergangenen Fortbildung stellte Heinz Grill die Frage, wie das Verhältnis zu den nachtodlichen Welten im Zusammenhang mit dem Thema Suggestionen zu denken und vorzustellen ist. Wie ist der einzelne Mensch mit seinen verstorbenen Angehörigen verbunden? Wie ist die Beziehung zwischen Toten und Lebenden? Und wie wirken die im Leben errun-genen und nicht errungenen Seeleneigenschaften im Nachtodlichen auf die einzelne Seele und auf die Hinterbliebenen weiter? Welche Auswirkungen hat dieser Zusammenhang dann wieder auf die Lebenden, auf die gesamte Universalität der Menschheit?
Wenn die Seele ihre Einwilligung zum Abscheiden gegeben hat, so beschrieb Heinz Grill den Vorgang und der richtige Zeitpunkt gegeben ist, löst sich schließlich der Lebensäther (lebenserhaltende Kräfte) aus dem physischen Zentrum des Herzens heraus und der Tod tritt ein. Nun geht die vom Körper freigewordene Seele beziehungsweise der Astralleib (umfasst das Denken, Fühlen und den Willen) durch die Todespforte in die astralen kosmischen Welten, in ihre wahre Heimat hinein.
Was erlebt nun die Seele? Sie erlebt sich in ihrer eigenen Wahrheit ihrer im Leben ent-wickelten Gefühle und Stimmungen, sie erlebt die Verhältnisse und Beziehungen, die sie zu ihren Mitmenschen gepflegt hat nun von diesen her. Sie erlebt ihre Gefühle umgekehrt, sie erlebt die Wirkungen ihrer ausgelebten Taten, Worte und Handlungen nun so, wie sie die Empfänger, an die sie gerichtet waren, im Leben empfunden haben.
Ganz besonders schmerzlich aber und wie brennend erlebt sie nun die eigenen Unterlassun-gen. All jene Pflichten, die der Mensch im Leben unterlassen hat – es handelt sich hier um die Pflicht der geistigen Welt gegenüber – kommen ihm nun als Leiden entgegen. Es ist der Prozess nun umgekehrt. So wird die Seele mit ihrer eigenen Substanz oder Stofflichkeit, die sie durch Unterlassung erzeugt hat, konfrontiert und diese bringt ihr nun Leiden.
Ganz besonders in der ersten Seelenregion auf dem Weg hinauf durch die sieben Haupt-planeten, der Mondenregion, so Heinz Grill, wird die Seele konfrontiert mit dem Stoff, der Substanz, die sie im Leben erzeugt hat. Hat sie im Leben das Begehren an die richtige Stelle gebracht und dem eigenen Wunsch nach Fortschritt und spiritueller Erkenntnis entsprochen oder ist sie zurückgesunken in die Anhaftung an materielle Güter? Da jetzt die Seele selber die Wahrheit begehrt und ihre Freude an der Entwicklung nun wirklich leben will, bemerkt sie in schmerzlichem und bitteren Erkennen auch die Wesenheiten, die sie durch die irdischen Versäumnisse und Unterlassungen geschaffen hat. Es sind helle und dunkle Wesenheiten, die ihr nun begegnen, die sie selber zum Beispiel durch ihre Anhaftung an ungeprüfte nicht durchdachte Glaubenssätze oder durch Abhängigkeiten von vermeintlichen Autoritäten, Verweigerung eines aktiven geordneten Denkens und dadurch Ausgeliefertsein den mannigfaltigen Suggestionen unserer Zeit, geschaffen hat. Es handelt sich hier um zerstö-rerische und krankmachende Wesen, die nun auf die Hinterbliebenen und auch auf die gesamte Menschheit wie einnebelnd weiterwirken. Wie ist dieser Zusammenhang zu denken und vorzustellen?
Es stellte sich nun die Frage, warum man überhaupt suggerieren muss, warum es heute in allen menschlichen Wirkungskreisen so mannigfaltige Suggestionen gibt? In der Suggestion lebt kein klarer Inhalt, der auf einer authentischen und somit selbst erkannten oder erfah-renen Wirklichkeit beruht. Heinz Grill charakterisierte den Menschen, dem die Entwicklung zu einer zeitgemäßen Spiritualität und eigenständigen Beziehung zu den geistigen Welten und zu seiner Umwelt wichtig ist, als jemanden, der bemüht um Selbsterkenntnis und Bewusst-seinsschulung ist, und darum, seinen Worten die selbst erkannte und erfahrene Wahrheit zu Grunde zu legen. Solche Worte, die auf einer authentischen Erkenntnis des Sprechenden beruhen, lassen den Mitmenschen frei im Denken. Sie engen ihn nicht intellektuell oder manipulativ und auch nicht missionierend ein. Der Sprecher will dem anderen nichts „einreden“ oder „suggerieren“, sondern ist inhaltlich um das Thema bemüht.
Eine bestehende Suggestion zum Beispiel redet dem Menschen ein, dass er keinen Geist habe und dass er ruhig zur Arbeit gehen solle, es würden schon die Kirche oder der Staat für ihn sorgen und die Verantwortung für sein Heil übernehmen. Eine Suggestion will den Menschen klein machen, ihm das eigenständige klare Denken vernebeln und absprechen. Sie will ihm einreden, dass ein großer Dritter (die Kirche, der Staat oder sonst irgendein starker Mann) ihm schon sagen würde, was er zu tun habe. Er brauche nur diesen Guru zu verehren, anstatt selbst zu denken, zu kritisieren und klar zu entscheiden, sich auseinanderzusetzen, zu hinterfragen und nach Erkenntnis zu ringen.
Das aktive eigenständige klare Denken, das in logischen nachvollziehbaren Zusammenhängen und konzentriert erfolgt, führt zur Auflösung von Suggestionen und richtet die Wirbelsäule des Menschen auf, wie der Referent weiterhin ausführte. So werden neue Lebenskräfte, sog-nannte Ätherkräfte vom Einzelnen erzeugt, die aufbauend und gesundmachend nach außen in die Welt wirken können.